queens and perfumes

Düfte der Macht. Wie haben Königinnen gerochen?

Gibt es einen Duft, der das Wesen einer mächtigen Frau verkörpert – geschaffen nur für sie? Wie könnten alte Königinnen gerochen haben, und ließ das Regieren eines Königreichs Platz für persönlichen Stil?
Dieser Artikel beleuchtet einige der ikonischsten Monarchinnen der Welt und die Düfte – real oder imaginär – die ihre Präsenz definiert haben könnten.

Kleopatra – eine göttliche Herrscherin mit einer Leidenschaft für Parfüm

Die legendäre ägyptische Königin, bekannt für ihren raffinierten Geschmack und ihre Liebe zum Luxus, trug vermutlich Düfte, die kühn, sinnlich und unvergesslich waren. Für Kleopatra war Parfüm nicht nur Zierde, sondern ein politisches Instrument und eine Waffe der Verführung.
Archäologische Funde, historische Texte und wissenschaftliche Rekonstruktionen deuten darauf hin, dass sie Mischungen aus Myrrhe und Weihrauch (warm und harzig), Lotusblume (süß und wässrig), Zimt, Kardamom, Safran, Moringaöl und zeitlose Blüten wie Rose und Jasmin bevorzugte.

Kleopatra könnte auch Kyphi verwendet haben – eine heilige Mischung aus über sechzehn Zutaten, die in Ritualen und der Medizin Anwendung fand. Sein Duft war rauchig, würzig und blumig – ein aromatisches Echo von Göttlichkeit und Geheimnis.
Basierend auf antiken Rezepten aus griechischen Texten haben Forscher Parfüms rekonstruiert, die ihrer Meinung nach dem ähneln, was sie getragen haben könnte. Das Ergebnis wird als dicht, harzig, warm und exotisch beschrieben. Wir werden ihre persönlichen Vorlieben nie genau kennen – doch vielleicht war sie die Trendsetterin ihrer Zeit.

Hätte ihr unser moderner Duft „Chantelle“ gefallen?
Er eröffnet mit einer Explosion aus spritziger Zitrusfrische: frisch, belebend und unübersehbar. Im Herzen vereinen sich Magnolie und Patchouli, gewürzt mit Ingwer – lebendig und zugleich elegant. Die Basis: Amber und Vetiver – beide galten in der Antike als königlich – verweilen sinnlich. „Chantelle“ verbindet zitrische Leichtigkeit, blumige Grazie und bernsteinfarbene Tiefe – genau das, was Kleopatra liebte: Sinnlichkeit, Präsenz und ein dramatischer Auftritt.

Cleopatra

Marie Antoinette – Königin von Puder, Blüten und Süße

Im opulenten Versailles des 18. Jahrhunderts lebend, war Marie Antoinette ein wandelnder Strauß aus den königlichen Gärten – gleichermaßen süß wie elegant. Die Parfümerie erlebte in Frankreich während ihrer Regentschaft einen Aufschwung, besonders in Versailles, wo sie auch weniger hygienische Zustände überdeckte.
Ihre Lieblingsnoten waren Rose, Veilchen und Jasmin (zarte, feminine, elegante Blüten), Pfirsich, Aprikose und Bergamotte (fruchtige Frische), Lavendel und Rosmarin (zum Beduften von Leinen), Iris und pudrige Akkorde sowie gelegentlich Moschus oder Amber für mehr Tiefe.

Ihr persönlicher Parfümeur Jean-Louis Fargeon hielt fest, dass sie leichte, blumige Düfte liebte, die sie an den Trianon-Garten erinnerten – ihre private Zuflucht vor dem höfischen Trubel.
Das französische Parfümhaus Lubin kreierte „Black Jade“, inspiriert von einem geheimnisvollen Flakon, der der Königin gehört haben soll. Der Duft ist grün, blumig, leicht würzig, pudrig und elegant – ganz wie Marie selbst.

Würde ihr unser „Anabelle“ gefallen?
Dieser strahlend-feminine Duft beginnt mit Pfirsich und schwarzer Johannisbeere, verfeinert durch einen Hauch Orange. Sein Herz: Rose, Apfel und Jasmin ist leuchtend, luftig, fast ätherisch. Die Basis – Moschus und Sandelholz – hinterlässt eine warme, natürliche Spur – wie Sonnenlicht auf der Haut nach einem Waldspaziergang. Dieser Duft will nicht perfekt sein – er ist einfach unvergesslich.

Katharina die Große – entschlossen, brillant und leidenschaftlich

Katharina die Große, Kaiserin von Russland, war eine der mächtigsten Frauen der Geschichte. Eine mutige Reformerin, die mit fester Hand regierte und sich intensiv in innen- und außenpolitische Angelegenheiten einbrachte.
Sie liebte Luxus und umgab sich mit schönen Dingen – darunter, berühmt, eine Reihe von Liebhabern. Sie war sehr auf ihr Äußeres bedacht und kannte die neuesten europäischen Schönheitstrends, vermied jedoch starkes Make-up, da sie glaubte, es lasse sie älter wirken.

Zu ihren Schönheitsgeheimnissen zählten Rosen- und Lavendelwasser, Cremes aus Bienenwachs, Honig, Lanolin und Mandelöl sowie Gesichtsmasken mit Milch, Honig und Ei. Sie liebte Kräuter- und Milchbäder – ganz wie Kleopatra. Doch wie stand es um ihre Parfüms?

Katharina ließ Düfte aus Paris und Grasse importieren, und ihre Flakons – vermutlich mit Glas und Gold verziert – waren so prunkvoll wie ihr Hof. Auch wenn ihre persönliche Duftsignatur unbekannt bleibt, könnte sie Parfums mit Damaszenerrose, Jasmin, Veilchen, Amber, Moschus, Zibet sowie leichten Noten wie Bergamotte und Lavendel getragen haben.

Eine Königin ihres Ranges würde sich in Absolu“ ganz zu Hause fühlen – eine unserer kraftvollsten Kreationen. Dieser Duft strahlt Stärke, Eleganz und absolute Kontrolle aus. Zitrone und Bergamotte sorgen für einen scharfen, funkelnden Auftakt, während Kokosnuss samtiges Selbstvertrauen verleiht – keine Weichheit, sondern souveränes Vergnügen. Im Herzen: Veilchen und Orchidee – anmutig und doch wild. Die Basis: Vanille, Patchouli, Sandelholz verleihen sinnliche Tiefe, während Labdanum und Vetiver einen erdenden Schlusspunkt setzen.
Dies ist ein Duft für eine Frau, die nicht die Kontrolle übernimmt. Sie besitzt sie bereits.

Kaiserin Sisi – die Schönheitsikone mit Sehnsucht nach Freiheit

Elisabeth von Bayern, besser bekannt als Sisi, galt als eine der schönsten Frauen des 19. Jahrhunderts. Berühmt für ihr knöchellanges Haar und ihre strenge Schönheitsroutine, legte sie großen Wert auf körperliche Bewegung und verabscheute das höfische Leben, das sie als einengend empfand. Ein ruheloser Geist, der das Reisen liebte. Ihr Leben gleicht einem tragischen, bewegenden Film.

Ihre Lieblingsdüfte waren für ihre Zeit erstaunlich modern: Mischungen aus Orange, Neroli und Zitrus – frisch, leicht und edel. Einer dieser Düfte war das elegante „Extrait de Cologne – Bouquet Impérial“.

In ihrer Haut- und Haarpflege verwendete sie Damaszenerrose, Veilchen- und Orangenblütenessenzen sowie Mandel-, Lavendel- und Zitronenöle. Weniger Palast, mehr botanischer Garten.

Angesichts ihres freiheitsliebenden Geistes und ihrer Bewegungsfreude stellen wir uns vor, dass Julie“ perfekt zu ihr passen würde.
Er öffnet mit einem Ausbruch aus Zitrone, Apfel und schwarzer Johannisbeere – wie eine kühle Brise auf der Haut, wenn der Körper zum Leben erwacht. Im Herzen: weiße Blüten, Jasmin und Magnolie – pulsierend vor Freude, nicht Pflicht. Die Basis – Moschus, Amber und ein Hauch von Kiefer – fühlt sich an wie ein Kuss aus dem Wald: erdend, frisch und wild.
Dieser Duft atmet Freiheit. Er ist gemacht für Menschen, die sich nicht einschränken lassen – weder räumlich noch in ihrer Identität. Für jene, die nach ihrem eigenen Rhythmus leben, nicht nach fremden Regeln.

Empress Sisi

Parfüm und Macht – eine persönliche Angelegenheit

Parfüm ist selbst für Königinnen eine zutiefst persönliche Sache. Es gab keine festen Regeln oder starren Vorgaben, welchen Duft eine Herrscherin tragen sollte. Natürlich spielte Mode eine Rolle – doch in vielen Fällen waren es die Königinnen selbst, die Trends setzten und Macht auf ihre eigene Weise definierten.

Ihre Düfte waren mehr als nur Accessoires. Sie waren Ausdruck der Identität.
Und genau wie ihre Herrschaft wirken sie in der Geschichte nach – nicht als Flüstern, sondern als unvergessliche Spuren.

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